Birgit hat geschrieben:Komisch, dass man nichts von dem Musical mitbekommen hat (?) - ich zumindest nicht.
Das ist nicht weiter verwunderlich. Wen interessieren schon Premieren am Broadway? Unseren Feuilleton schon mal gar nicht, weil der Broadway vor allem als "Kommerz" gilt und weniger bis gar nicht als "Kunst". Und wenn Bowie nicht gestorben wäre, hätte auch Deutschlandradio Kultur vermutlich nicht darüber berichtet bzw. höchstens in einer Fußnote.
Gib' doch
Heathen und
Reality mal eine Chance (oder Schaase, wie der Kaiser sacht). Das ist nicht unbedingt leichte Kost und selbstverständlich ziemlich weit entfernt von Tull, aber großartige Musik. Mit einmal Hören ist's da latürnich, wie bei unseren Buben, auch nicht getan. Aber wenn sich die Sachen erst einmal in den Gehörgang gebohrt haben, erscheint auch die Allerweltspopmucke aus dem Dudelradio in einem anderen (vor allem nachgemachten) Licht. Ich gehöre nicht zu denen, die jetzt "Sancto subito" plärren, schlicht weil ich den Mann schon seit über dreissig Jahren heiß und innig liebe, aber Bowies Kunst ist kaum hoch genug einzuschätzen. Das wird sich in den nächsten Jahrzehnten noch heraus stellen.
Ich fand das "Sound & Vision" Konzert übrigens gruselig. Vielleicht hatte er (und die Band) nur einen schlechten Tag, aber dieses runternudeln von Hits fand ich extrem enttäuschend und hinterließ bei mir ein Gefühl von "Ausverkauf". Tatsächlich wurde die Tour mit dem Versprechen angekündigt, dass Bowie nun zum letzten Mal alte Sache spielen würde. Lächerlich. War natürlich vor allem ein Publicity Gag für
Tin Machine. Die erste gefällt mir auch sehr gut, die zweite ist was für den Müllabladeplatz der Zeit.
Bowie war (fast) immer am besten, wenn er was neues gemacht hat. Ich gäbe viel dafür, die 1978er Tour in voller Länge (keine halben Sachen) gesehen zu haben. Immerhin durfte ich
1. Outside live sehen, was mich während des Konzertes zu der laut geäußerten Bemerkung hinreißen ließ "David! Ich will ein Kind von Dir!!!". Aber das ist eine andere Geschichte.
KH