Ich war letzten Mittwoch dann mit meiner Liebsten im Konzert bei den alten Recken und bereue das keineswegs. Die Vorband "Monster Truck" aus Kanada (altmodischer Heavy Rock) war zwar nicht mein Fall, aber Deep Purple haben mir viel Spaß gemacht. Sicherlich spielt die Vorstellung eines "Abschieds" im Erleben eines solchen Konzertes auch eine Rolle, aber auch unabhängig davon war es ein (fast) rundum gelungener Abend mit
meiner alten Leidenschaft Rock'n'Roll.
Vor der Kulisse des ausverkauften "Spodek", einer großen Veranstaltungshalle in Form eines Ufo's, welches gleichzeitig auch das "Wahrzeichen" der Stadt ist, gaben die Opis wirklich alles. Ian Gillan hat zwar nicht mehr das Volumen und Range wie in seiner Jugend aber in Anbetracht seines Alters (fast 72) und dem "Kummer" den wir sonst so gewohnt sind, macht er das noch sehr, sehr ordentlich. Alles eine Frage der Perspektive.... „wink“-Emoticon;) .
Das Set bestand aus einer guten Portion des neuen Albums und einigen Klassikern wie Fireball, A Strange Kind Of Woman, Perfect Strangers, Lazy und natürlich Smoke On The Water und Hush neben noch einigen anderen. Mein persönliches Highlight war neben Perfect Strangers allerdings das epische "Bird Of Prey" vom neuen Album mit Steve Morses ausgedehntem Solo.
Deep Purple sind ja von Hause aus eher eine Jam Band und dementsprechend gab es natürlich viel Gitarren und Orgel-Genudel, aber das war schon beeindruckend wie diese alten Herren ihr Publikum begeistern. Der riesige Screen und die ansprechende und aufwendige Lichtshow taten das ihre für ein schönes Konzert.
Deep Purple sind noch eine richtige Rockband - wo es auf der Bühne noch ordentlich laut ist. Klassische Monitore und Sidefills machen Gillans Performance trotz der erwartbaren Schwächen noch beeindruckender. Der alte Knabe hat m. E. alles gegeben und ich kann da wirklich nur meinen Hut ziehen.
Kleine Kritikpunkte: Es war für mich ein wenig zu laut. Wir standen irgendwo in der 3. oder 4. Reihe und das war schon ein bisschen extrem, aber hey.....Rock'n'Roll, obgleich ein oder zwei notches weniger hätten dem Musikgenuss und der Balance sicherlich gut getan. Egal. Der andere kleine Kritikpunkt ist, dass sie mein Lieblingsstück "All I got is you" von "Infinite" leider nicht gespielt haben......schade.
Und noch zwei Randbemerkungen: Ein Becher mit 0,4 l gezapftem Bier hat 8 PLN (ca. 2 Euro) gekostet.....und das auf einem Major Rockkonzert. Da wird in Dortmund fast die gleiche Summe in Euro verlangt.
Außerdem kam ich ins Gespräch mit einem Fan aus dem UK, der mir stolz berichtete, dass er DP schon 47 Mal gesehen hat. Ich gab' vor sehr beeindruckt von seiner "Dedication" zu sein und habe verschwiegen wie oft ich Tull gesehen habe....
Irgendwie möchte Ian A. und seine Jungs vllt. doch nochmal sehen.....
Jetzt widme ich mich wieder der fantastischen SFTW Box......