Stand Up America 2019

Diskussion über Martin Barres Aktivitäten. / Discussion about Martin Barre's activities.

Moderator: King Heath

Jack Green
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von Jack Green »

Vielleicht gabs gegenüber dem MB-Band Drummer (Name vergessen) eine vertragliche Verpflichtung? Im Sinne von “muss beschäftigt sein“? Oder Clive kann ein ganzes Set nicht alleine tragen? Spielt er durch oder macht er Pausen, so wie Dee?
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Dietmar
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von Dietmar »

Also mir erschließt sich an dem "Konzept" so einiges nicht, da ist die Anzahl der Drummer noch das geringste Problem.... :mrgreen:

Aber muss es ja auch nicht. Der Band gefällt's anscheinend, dem Publikum wohl auch, also alles gut. Mein Ding isses nach wie vor nicht, auch wenn dieses "schräge Line Up" sicherlich was hat.

Was mir lediglich auffällt, nicht nur bei diesen Clips: Martin hat Spaß auf der Bühne, den er bei Tull vermutlich ziemlich lange nicht gehabt hat. Und wenn ich dann das Anderson-Konzert vor zwei Wochen in Bremen danebenstelle und sehe wie "desillusioniert" die Mi(e)tmusiker dort ihr Pensum routiniert (aber auch eben nicht mehr) runterspulen, dann wird aus 1+1 eben 2, dann kann man, nein dann MUSS man wohl verstehen, warum es jetzt noch diese zwei "Restformate" gibt und nicht mehr etwas, was dem Bandnamen alleine noch ansatzweise hätte gerecht werden können.

Anderson hat in den nun 51 Jahren letztlich nie dauerhaft einen zweiten neben sich aktzeptiert, vielleicht anfangs mal bei neuen Musikern (erinnere mich da auch noch gerne an die ersten Jahre mit Giddings), aber halt nicht länger. Dass Martin überhaupt so lange durchgehalten hat, war eh ein Wunder. Ist mit der jetztigen Formation halt auch wieder so, da ist keinerlei "Eigenleben" mehr drin.

Sollen aber nur ein paar Anmerkungen von mir sein. Ich mag Martin in erster Linie mal als "Typ" oder eben zusammen mit Anderson. Seine "Tull Version" spricht mich dann aber noch weniger an als die "Reste", die Ian Anderson anbietet, da steckt für mich eben doch noch einiges mehr vom Original drin.
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Ulla
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von Ulla »

Jack Green hat geschrieben: Sa Apr 27, 2019 3:53 pm Vielleicht gabs gegenüber dem MB-Band Drummer (Name vergessen) eine vertragliche Verpflichtung? Im Sinne von “muss beschäftigt sein“? Oder Clive kann ein ganzes Set nicht alleine tragen? Spielt er durch oder macht er Pausen, so wie Dee?
Der Name des Drummers der Martin Barre Band ist Darby Todd und er ist ein Monster am Schlagwerk. Natürlich könnte Clive ein ganzes Set spielen (was er mit anderen Bands regelmäßig tut), aber bei dieser Tour ist er ein Special Guest, genau wie Dee. Deshalb spielen beide nicht das ganze Set, sondern gastieren bei diversen Songs.
Die Reaktionen der Fans sind überwältigend. Vermutlich muss man diese Show tatsächlich mal live gesehen haben, um das wirklich nachvollziehen zu können (Hallo Dietmar).
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Whistling Catfish
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von Whistling Catfish »

Kleiner Topic drift: Ich habe in den Neunzigern mal King Crimson gesehen! Die hatten seinerzeit ebenfalls zwei Drummer (Bill Bruford & Pat Mastelotto) und das war schlicht phänomenal! Es gab auch zwei Bassisten seinerzeit! Konsequente Doppelbesetzung!

Auf der aktuellen 50 Years Of King Crimson Tour sind es nunmehr sogar drei Drummer! Geil!

https://youtu.be/3028oDEKZo4
Zuletzt geändert von Whistling Catfish am So Apr 28, 2019 6:37 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Dietmar
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von Dietmar »

Ulla hat geschrieben: So Apr 28, 2019 8:07 am Die Reaktionen der Fans sind überwältigend. Vermutlich muss man diese Show tatsächlich mal live gesehen haben, um das wirklich nachvollziehen zu können (Hallo Dietmar).
Ja, mag sein. Vielleicht stolpern sie mal vor meine Haustür.... :wink:

Whistling Catfish hat geschrieben: So Apr 28, 2019 10:00 am Auf der aktuellen 50 Years Of King Crimson Tour sind es nunmehr sogar drei Drummer! Geil!
Macht dann zumindest mal optisch was her..... 8) :wink:
Unisono
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von Unisono »

Dietmar hat geschrieben: So Apr 28, 2019 10:24 am Ja, mag sein. Vielleicht stolpern sie mal vor meine Haustür.... :wink:
Bedauerlich, dass sich diese interessante Tour nur in den USA abspielt. Oder sind in der Ferne auch Konzerte hierzulande geplant? Weiß jemand was? (Ulla?)
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Ulla
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von Ulla »

Ja, im Oktober soll es ein paar Gigs der Martin Barre Band ohne Dee und Clive geben. Aber für nächstes Jahr laufen die Planungen auf Hochtouren. Eine ausführliche Europatour mit etlichen Terminen in Deutschland wird gerade zusammengestellt.
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jan.gast
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von jan.gast »

Guitarist MARTIN BARRE On Former JETHRO TULL Bandmate IAN ANDERSON - "We Have No Connection Musically, Physically, Mentally Or Emotionally"
http://bravewords.com/news/guitarist-ma ... 0nsiFR0s8w
Falls er es wirklich so gesagt hat, übertrifft er an Realitätsverlust wohl noch seinen Meister, denn wenn ich die jüngsten YT-Videos richtig zu schauen in der Lage bin, so präsentiert MB dort überwiegend IAN ANDERSON Musik, sogar in quais 1:1-Adaptionen mit zwei Sänerinnen (die den Job nicht schlecht machen in meinen Ohren). Von Statements dieser Art würde er wohl dann besser absehen, oder sein eigenes Werk präsentieren, statt hier mit dem IA-Katalog haussieren zu gehen. Sorry, aber das musste mal raus: dieses ganze MB zelibriert 50 Jahre Jethro Tull fängt mächtig an zu nerven, bei aller Kritik an IA, aber so bitte nicht.
JG

Sehr mit Tippfehler nach, habs hastig hingetippt und möchte auch nicht nachjustieren.
Jack Green
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von Jack Green »

Das lässt sich so oder so auffassen, und gesagt hat er im Kontext, dass er im Moment einfach mit Ian nichts zu tun hat und sie musikalisch nicht dieselben Ziele hätten, was bezüglich neuem Material ja stimmt. Martin spielt Ians Musik, das ist ihre gemeinsame Vergangenheit.

Was mir übrigens beim Durchhören von TAAB2 so nebenher aufgefallen ist ist, dass Florian zwar einen soliden Job macht, aber Originalität vermissen lässt, und ich mich instinktiv gefragt habe, was Martin da wohl draus gemacht hätte. Vor allem die Charakterstücke, wo die E-Gitarre auch was zu tun hat.
So nebenbei.
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Nightcap
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von Nightcap »

jan.gast hat geschrieben: Do Mai 02, 2019 7:16 pm Sorry, aber das musste mal raus: dieses ganze MB zelibriert 50 Jahre Jethro Tull fängt mächtig an zu nerven, bei aller Kritik an IA, aber so bitte nicht.
Mich nervt das überhaupt nicht. Ich finde es eher schade, dass wir bis nächstes Jahr auf diese Tour warten müssen und dass er die Doppel-CD momentan nur auf den Konzerten vertreibt. Stelle ich mir durchaus spannend vor, vor allem den Acoustic-Teil mit Alex und Becca.
Außerdem macht zumindest Martin jetzt das, was ich mir all die Jahre bei JT immer mal gewünscht hätte, dass man ein paar ehemalige Bandmates als Gäste mit auf die Bühne holt. Hätte der IA Band auch nicht geschadet, aber das ist natürlich Ansichtssache.
Im Übrigen kann ich mich noch an die Kritik erinnern, als er auf seiner neuen Homepage seine JT-Vergangenheit klein geredet hat. Also lasst ihn doch die von Ian komponierten Sachen spielen, die er Jahrzehnte gespielt hat. Ich fand das bisher sehr unterhaltsam.
Life's a long song
But the tune ends too soon for us all
jan.gast
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von jan.gast »

Damit wir uns nicht missverstehen: Martin Barre hat meine hohe Wertschätzung für alles, was er bei JT gemacht hat und auch die Solo-Sachen gefallen mir überwiegend gut. Natürlich will ich ihm das Recht nicht absprechen, jetzt live Musik zu spielen, die damit im Zusammenhang steht, also auch Tull-Klassiks.
Das Detail, das ich meine ist die - von ihm selbst betriebene oder zumindest geduldte Vermarktungsstrategie der Konzerte - und die Überbetonung des JT-Repertoirs. Für sich genommen kann und soll er meinetwegen auch IA für seine ›Personalpolitik‹ kritisieren, so wie dieser Kritik in anderer Hinsicht mehr als verdient hat (wie ja auch die Diskussion hier z.B. um die aktuellen Live-Shows der IA-Band zeigt), nur muss man m. E. immer den Kontext sehen. Martin Barre versucht aktuell leider zu betont, sich mit fremden Federn zu schmücken, denn der Urheber der Stücke, die überwiegend im Live-Pepertoire der MB-Band sind, ist nun einmal Ian Anderson. Wenn da im oben erwähnten Martin Barre Acoustic Set gleich mehrere sensible Songs von Ian in quasi 1:1 Arrangements (wobei die keyboardkonservierten Streicher und die Art, wie Dee Palmer selbige spielt, nicht gerade zur Zierde der Performance gereichen) dargeboten werden ohne eine Erwähnung jener Person, die sie als genialer Songschreiber - in diesem Punkt sind wir uns sicher alle hier einig - verfasst hat, so ärgert mich das mehr, als ich mich an der Performance und dam fast lupenreinen Gesang überhaupt erfreuen könnte!!
Um mal ein vorsichtiges Fazit zu wagen, so ist das: Ian und Martin haben es, jeder auf seine Art, für mich verwirkt, noch weiter Konzerte von ihnen aufzusuchen. Und das finde ich wirklich sehr sehr schade.

JG
Marengo
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von Marengo »

Zumindest macht MB unbewusst die Niveauunterschiede zwischen ihm und Ian deutlich. IA ist der geniale etwas autistisch veranlagte Mensch, der all das geschaffen hat, mit dem MB jetzt seine Brötchen verdient. Komisch, dass das Martin scheinbar nicht in den Sinn kommt.
mart
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von mart »

Wenn ich mir das Interview durchlese, dann meint Martin die aktuelle Situation zwischen sich und Ian, nicht die gemeinsame Zusammenarbeit in der Vergangenheit. Da wurde mal wieder ein Satz von der Presse aus dem Zusammenhang gerissen. Obwohl - das Interview steht ja direkt darunter.
Trotzdem frage ich mich, wie Martin das rechtlich geregelt hat. In der Tat besteht ja ein Grossteil des aktuellen Programms aus der Feder von Ian. Irgendeine Kommunikation muss es dann ja gegeben haben, oder ?
Unisono
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von Unisono »

Was ich interessant finde, ist, dass sie immerhin in Mail-Kontakt stehen und dass IA offenbar Wert drauf legt, MBs Urherberrechte bei Wiederveröffentlichung alter Stücke zu wahren:

"We get the odd email but it’s usually about 'I’m putting this music together, I need to credit the right songwriter,' so he’s asking me if I wrote a piece of music."

Merkwürdig ist der Ausdruck "it’s an amicable diversion", gemeint dürfte wohl "amicable divorce", also die einvernehmliche Scheidung.

Was er danach sagt, ist doch sehr einsichtig:

"I’m doing a different show to him, there’s no comparison at all. And I’m not saying one’s better than the other, I’m just saying that there’s no musical comparison, we’re in different places. And I’m happy to be independent. I’m playing more guitar, I’m playing the songs that I want to play and I’m making the decisions that I think are correct."

https://www.heraldtribune.com/entertain ... sota-visit
Marengo
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Re: Stand Up America 2019

Beitrag von Marengo »

Ich wüsste mal gerne, warum Ian Martin fragen sollte, ob Martin etwas geschrieben hat?!?

Das Leben ist eigentlich zu kurz für das alles. Martin hätte statt Slash das Intro zu Aqualung in Ians Show sprechen sollen und Ian hätte von Martin entsprechend in seiner Show gefeatured werden müssen. Das wäre ein Wort zum Sonntag gewesen. Amen!
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