Wie bei vielen anderen auch hat bei mir das Vorgängeralbum The Astonishing wenig bis gar nicht gezündet. Die Gründe dafür sind bekannt (zu lang, zu cheesy, zu aufgeblasen, zu einfach gehalten das Skript und noch viele Punkte weitere lassen sich aufzählen).
Dazu kommt die Tatsache, dass man seine Pappenheimer kennt, wenn man sich intensiv mit der Band beschäftigt, das heißt wenn man die Alben ab Images and Words kennt. Das fällt individuell mal mehr mal weniger ins Gewicht. Aber darüber lässt sich auch wieder diskutieren, ob Dream Theater aus ihrer "Komfortzone" mal gehen sollten, oder ob es darum geht, ihre Trademarks bekannt, oder vielmehr gekonnt auszuspielen.
Und das würde ich sagen, ist bei Distance Over Time der Fall. Was ich allgemein mag, gerade bei Bands, die ich lange verfolge, wenn die Songs in sich geschlossen sind und bestenfalls Elemente bieten, die man so von der Band noch nicht gehört hat. Natürlich erfindet DT das Rad auch jetzt nicht neu (was wohl kaum möglich ist und wenn alles komplett anders wäre, würden die Fans wiederum entgegen halten, dass es nicht mehr DT ist usw.), auch die vorab veröffentlichten Lieder, allen voran Untethered Angel boten mir nichts, was ich nicht schon in irgendeiner Weise bei DT gehört habe. Solide Kost, die einen Fan aber nicht vom Hocker haut.
Fall into Light ließ mich jedoch aufhorchen, aufgrund des sehr stimmungsvollen Mittelteils und weil der Song einfach rund ist von Anfang bis Ende. Es erwarteten mich also nach den Vorabveröffentlichungen noch 7 unbekannte Lieder und nach gut 3 x Hören der Scheibe, bin ich vorsichtig optimistisch, dass ich sage, dass es sich um ein sehr gelungenes Album handelt.
Kurzum es macht Spaß, weiß hier und da mich sogar noch zu überraschen und bietet dazu die gewohnten Trademarks (was ich jetzt positiv meine). Vor allem das Mixing gefällt mir sehr, satter Sound, Myung so gut hörbar wie schon lange nicht mehr.