Jethro Tull Board @ www.laufi.de

Dietmar hat geschrieben: ↑Di Jul 02, 2019 12:58 pm

Whistling Catfish hat geschrieben: ↑Di Jul 02, 2019 12:08 pm Ich bin ja ein großer Fan des Albums. "Under Wraps" gehört zu meinen "Favourite Albums Of All Time" - und ich liebe es so wie es ist. Auch und gerade
wegen der programmierten Drums.

Wir zwei in diesem Forum und erstmals einer Meinung.... das warten hat sich gelohnt.....

Ei

Zähle mich auch dazu.
Das Programming ist grandios und mir gefällt auch der Sound, der sich perfekt in den Mix einfügt.

Noch dazu würde das den Geist der bisherigen Boxen sprengen.

Wenn das wirklich dazu kommt dann hoffe ich wirklich, dass es ein Bonus wird und es auch einen ordentlichen Remix mit den bisherigen Spuren gibt. Bis jetzt haben alle meine CDs Fehler, die ich gerne ausgebügelt hätte OHNE veränderte Drums (sowohl original deutsche CD, original englische CD und original US CD haben tieffrequente Plops und das Remaster einen furchtbaren Gesamtklang).

Auch ein richtiger Bio-Schlagzeuger (Scott...gähn Hammond zähle ich nicht dazu) wird mich mit diesem Album nicht versöhnen. Es besteht nur dadurch, dass alles was danach kam nicht schön war und es ein mutiger, doch leider vergeblicher Ansatz war, die Marke upzudaten. Dass es jedoch noch viel schlimmer geht hat der Nachfolger (und einige dessen Nachfolger (dotcom, OMG) bewiesen.

UW ist eines meiner liebsten JT-Alben. Ich steht auf die Sounds von PJV und die Drum Sounds und Patterns von Ian. Selbes gilt sogar in gesteigerter Form für Walk Into Light.

Wenn der SW-Remix inklusive Human Drummer kommen sollte will ich natürlich das ganze Paket. Bedeutet: Original Instrumentierung neu und in üblich guter Manier abgemischt, mit besser hörbarem Bass von Dave Pegg + Version mit neuen Drums + das originale Master der Vinyl bzw. CD-Erstveröffentlichung + das Remaster der 2000er + jede dieser Versionen mit allen verfügbaren Tracks (big love für General Crossing und meinem Liebling Automotive Engineering) + alle Demos (viele Themen hat IA sicher auf der akustischen Gitarre erdacht).

Vor Jahren hab ich mir mal eine Version von Automotive Engineering für akustische Gitarre zurechtgelegt.

Nun, den originalen Mix werden wir auf jeden Fall bekommen, siehe die anderen Boxen. Einen needle drop, flat transfer, was weiss ich. Fraglich, ob es einen neuen Mix mit programmiertem UND echtem Schlagzeug geben würde.

Ich finde das Album tatsächlich nicht schlecht, bin aber durchaus interessiert daran, das mal mit etwas "humaneren" Sounds zu hören. Vielleicht wären da Demos und Outtakes aber schon erhellend, da könnte es ja einiges geben (siehe UnderWraps #2), was akkustisch entwickelt wurde.

Man kann ja mit gespitzten Ohren auf Walk Into Light und Under Wraps auch hier und da das akustische Gitarrengerüst durchhören. Zumindest auf WIL bin ich mir da sicher, auf UW müsste ich intensiv nachhören.

Und anders als mit remixtem Originalschlagzeug UND remixed mit neuem Schlagzeug würde ich das als fatal halbbackene Sache und vertane Chance sehen. Diese Sounds der 80er könnten in einem guten Remix sicher noch feiner klingen.

Wie gesagt, das würde mit dem bisherigen Geist der Serie brechen, wenn es wirklich nur einen Remix mit neuem Schlagzeug geben würde.

Whistling Catfish hat geschrieben: ↑Di Jul 02, 2019 12:08 pm Ich bin ja ein großer Fan des Albums. "Under Wraps" gehört zu meinen "Favourite Albums Of All Time" - und ich liebe es so wie es ist. Auch und gerade
wegen der programmierten Drums.

Ich bin mir gar nicht mal so sicher, ob "akustische" Drums wirklich zur Musik und den Arrangements passen würden.

Du sprichst mir mit Deiner Begeisterung für das UW Album aus der Seele und das weißt Du ja auch. Eigentlich ein Album, das man liebt oder hasst, und zwar exakt so, wie es ist. UW mit Schlagzeuger? Das wäre ja wie Nobody's Car mit Chauffeur!

Nun mal ernsthaft. M.E. ist das Thema „richtiger Drummer“ deutlich komplexer als ja/nein. Du kannst nicht immer nur die Knade der späten Geburt bemühen, sondern musst hinter den Mantel der Kchichte schauen, und zwar genau. Das Titelstück, Later that Same Evening und Nobody’s Car haben im Bühnenkontext für mich hervorragend funktioniert mit DP am Simmons (?), praktisch kein Unterschied zur Studiofassung, so dass ich da keinen wirklichen Mehrwert sehe. ABER APOGEE. That was no old profession of subtle artillery, the boys were really gunning for heads on a tin plate. Doane's mobile drum shop lined up for World War One (Two Three Four). Das hat live so herrlich gerumpelt, wie von einem anderen Stern, so dass mir meine billigen Cassettenaufnahmen aus London immer schon viel teurer waren als die Studioversion. Und European Legacy hat ebenfalls vom akustischen Schlagzeug profitiert wie Made in England übrigens auch. Wenn Du mich zu TAAB in Lippstadt besuchen kommst, schenken wir uns diese Coverband:-)und hören stattdessen London 84, Reihe 18 (glaub ich), affenlaut… Wahlweise Stuttgart Reihe 5 oder Hamburg Reihe 3, aber da fing es schon so langsam an mit der Stimme. Nein, wir schauen uns den Gig unserer Freunde von Thick As a Brick natürlich gespannt an und hören Apogee dann later that same evening…

"...der letzte Eintrag ist älter als 12 Monate..." So kann man in einigen anderen Foren lesen, wenn man was "altes" hervorkramt. Aber der Faden befasst sich ja mit der Zukunft. Und diese Reissues sind nunmal noch die einzig vorstellbare Zukunft unserer Lieblingsband.

Ich nannte es vor sechs Jahren hier im Forum das "verfluchte Computeralbum". Verflucht deswegen, weil dies für mich den Ausgangspunkt der Zerstörung der Gesangsstimme des IA ausmachte. In gewisser Hinsicht ist es das ja auch. Aber die eigentliche Wahrheit liegt natürlich im Detail. Und auch in der weiter zurückliegenden Vergangenheit. Unbenommen.

Ich befürworte die Idee der Einspielung der Drumparts. Würde das Produkt für mein persönliches Empfinden aufwerten und evt. ein ganz anderes Bild geben. Ich finde die Songs auf dem Album prinzipiell und ausnehmend gut. In den Kompositionen gibt es keine Schwachpunkte. Wohl aber eben in der Umsetzung der Arrangements. Zuviel Sytnhi, keine Realdrums, Gitarre zu schwachbrüstig. Aber obwohl ich einen Fluch darauf empfinde, gefallen mir die Gesangslinien und der Gesang des Meisters an sich sehr gut.

Ich bin gespannt. Dauert ja noch ein wenig.

Ich wage die Behauptung, dass bei „Under Wraps“ der Austausch des Schlagzeuges kaum möglich ist bzw. nichts ändert. Anderson und Vettese feieren eine elektronische Orgie und hatten sich in einen Rausch produziert. Es gibt so viele 1984er Gimmicks, „Orchestral Hits“-Tasten und Zeitgeistiges, welche sogar in den einzelnen Songs als tragende Elemente dienen, dass die Drums allein nichts ausmachen. Ich unterstelle ihm mal keinen Geiz bei der Einsparung des Drummers 1984. Und erstmals überhaupt würde ich sagen, es sind zu viele Stücke am Start; einige davon entsprechen einfach nicht wirklich Andersons Standard. Was bei Broadsword und Walk into light m.E. noch sehr gut funktionierte wird hier einfach zu Tode geritten. Kein Vorwurf, er setzte auf das falsche Pferd und brauchte zwei Platten, um alle Effekte wieder abzuschütteln aber einen Remix mit neuen Drums finde ich nicht den richtigen Weg. Vielleicht sind die Demos „natürlicher“ aber selbst das glaube ich nicht. Was nicht heißt, dass es nicht 3-4 Stücke gibt, die in einem homogeneren Arrangement Klassiker wären (Radio free Moscow, Lap of Luxury). Dieser Eindruck festigt sich bei mir, nachdem ich mich mit dieser so schwierigen Platte jetzt nochmal beschäftigt habe. Vielleicht doch "Under wraps" nicht "Unwrapped" und dafür gleich zu "Crest of a knave". In der Phase 1985-1987 hat Anderson sicherlich viele Demos produziert, trotz verordneter Ruhepause.

In den letzten beiden Ausgaben des "A New Day Magazine" ist ein ausführliches Interview (übrigens das erste in 35 Jahren AND) mit Peter J. Vettesse.
Da ich ja ein großes Faible für Under Wraps habe, habe ich das mit großem Interesse gelesen.

Whistling Catfish hat geschrieben: ↑Fr Mai 07, 2021 11:41 am In den letzten beiden Ausgaben des "A New Day Magazine" ist ein ausführliches Interview (übrigens das erste in 35 Jahren AND) mit Peter J. Vettesse.
Da ich ja ein großes Faible für Under Wraps habe, habe ich das mit großem Interesse gelesen.

So fand' ich diese Aussage überaus interessant (und sie ist im Grunde auf der Linie von dem, was Du gesagt hast):

(...) From a highly prejudicial point of view there are two people in the world that, if I could go back in time, I would hide the drum machine from - Stevie Wonder and Ian Anderson. (...) This is not criticising people (...). All of these things at the time conspired in a direction. But what I'd understood (...) both Ian and I by the time of "Walk Into Light" came out about liked Thomas Dolby a lot. (...) It had an Orwellian, icy feel to it, there was no squashy biological entity feeling to it. Ian's usage of the Linn drum at the time was part of the creative process for this non-biological sonic landscape. And I was only too happy to follow along

More of which later....

@whistlingcatfish
"More of which later..."
...the same evening?
Sehr interessant, habe ich in meiner letztem Kindle Version glatt übersehen.

Beasty hat geschrieben: ↑Fr Mai 07, 2021 10:37 pm @whistlingcatfish
"More of which later..."
...the same evening?
Sehr interessant, habe ich in meiner letztem Kindle Version glatt übersehen.

Siehste! Lesen bildet.

Hier hat sich mal jemand die Mühe gemacht und das Under Wraps Album getrommelt:

Aus der Video Beschreibung:

This album has been maligned for decades by Tull fans, in part due to its drum machine. So I decided to take on the challenge of playing the full album with real drums. The goal here was to faithfully re-create the original drum machine parts as much as possible, except just played on live drums. This entire project was played by ear.

https://www.youtube.com/watch?v=2uD1q7x5y1E