Cropredy 2007

Diskussion über die Band mit den meisten JT Ex-Members. / Discussion about the band with the most JT ex-members.

Moderator: King Heath

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Ulla
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Cropredy 2007

Beitrag von Ulla »

Mit der Vorfreude auf das Festival zum 40ten kann man gar nicht früh genug anfangen.
Am 9., 10. und 11. August hocken wir wieder auf dem Feld in Cropredy und Gerüchte besagen, dass am Freitagabend GOTT mit Band spielen wird
(für Uneingeweihte: GOTT = Richard Thompson), ebenfalls am Freitag: Show of Hands.

Wer kommt mit?
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Ulla
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Beitrag von Ulla »

Das wird ein Freitag!!!

Das gesamte "Liege and Lief" Album, für das Fairport letztes Jahr von der BBC den Preis für das einflussreichste Folk Album erhalten haben, wird am Freitag gespielt.
Besetzung: GOTT, Simon Nicol, Ashley Hutchings, Dave Mattacks, an Stelle von Sandy Denny singt Chris While.

Juchhuh
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Ulla
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Beitrag von Ulla »

Die ersten 2.000 Tickets sind schon verkauft.
Jörg, es wird Zeit :wink:
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Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

Ulla hat geschrieben:Die ersten 2.000 Tickets sind schon verkauft.
Jörg, es wird Zeit :wink:
Tach,

tja, meine Frau konnte ich leider nicht überreden, aber dafür kommt der frischgebackene Webmaster Manni mit! Also, wir sehen uns auf dem legendären Grashalm im August......

Viele Grüße,
J.
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Ulla
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Beitrag von Ulla »

So, ich mache mich heute Nacht auf den Weg.
Jörg und Manni, wann kommt ihr an?
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Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

Ulla hat geschrieben:So, ich mache mich heute Nacht auf den Weg.
Jörg und Manni, wann kommt ihr an?
Ich hoffe rechtzeitig..... :wink:

Bis Donnerstag,
J.
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Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

Hey Ho,

das war also Cropredy 2007! Was soll ich sagen: 3 Tage Peace / Sunshine / Music and beer.....und von allem jede Menge!

Was soll man erzählen: Cropredy muss man einfach erleben! Und mir ist dabei fast völlig egal wer da auf dem Billing steht, solange diese einzigartige Stimmung und Atmosphäre des definitiv besten Festivals der Welt erhalten bleibt!

Ich gebe ganz offen zu, daß ich mir nur ganz wenige Acts bewusst angeschaut habe, denn in erster Linie ist für mich in Cropredy Party angesagt mit alten und auch neuen Freunden und Bekannten.

Doch einige musikalische Highlight möchte ich kurz herausstreichen:

Seth Lakeman

Der Junge geht ja in Kürze mit JT in den USA auf Tour und was für ein Act ist das! Ganz fantastisch - ich empfehle jedem diesen jungen, energetischen Performer beim Plattenhändler des Vertrauens "abzuchecken"! Fantastisch!

Jools Holland Orchestra

Grandios! Auch wenn einige der Folkies und Altrocker auf dem Feld mit den bombastischen Big Band Arrangements nicht allzu viel anfangen konnten - ich fand' das schlicht atemberaubend!

Fairport 1969 - Liege and Lief

Simon Nicol / Richard Thompson / Dave Mattacks / Dave Swarbrick / Ashley Hutchings und als Ersatz für die unvergessene Sandy Denny Chris While produzierten eine ganz bezaubernde Atmosphäre am Samstag Abend. Für mich wahrscheinlich das (musikalische) Highlight des ganzen Wochenendes. "Eye Watering".......ehrlich!

Danach fiel für mich der folgende Gig von der von einigen Damen und Herren hier doch stark verehrten Richard Thompson Band dramatisch ab!

Ich weiss, daß ich hier mit dieser Meinung womöglich recht einsam dastehe, aber ich fand die RTB Band regelrecht langweilig! Fast so langweilig wie Eric Clapton.... :wink:. Also zog ich mich nach den ersten 3 oder 4 Nummern an die Bar zurück um mir mit Dave und James Rees das Maul zu zerreissen und geschätzte 1000 Pints Bier zu vertilgen.... :wink:

Spank The Monkey

Nicht auf der offiziellen Festivalliste aber schon traditionell während des Festivals in den beiden Pubs zu sehen und zu hören! Große Klasse, wenn auch viel zu laut! Nach dem doch überwiegenden Folk Plinky Plenky ist eine ordentlich laute Rhythm 'n Blues Rock 'n'Roll Kombo eine willkommene Abwechslung! Bei dieser Gelegenheit wieder jede Menge Bier...... :lol:

...und natürlich Fairport Convention

Ich kann und will über Fairport eigentlich nicht meckern, aber da ja hier Gemecker scheinbar gerne gehört wird will ich es dann doch mal kurz tun:

Ich hielt es für keine gute Idee den Gig eine halbe Stunde eher zu starten! Zumal ihnen am Ende die Songs ausgingen und sie eine Art "Request" starteten. Das kann die "Dramaturgie" eines Konzertes ziemlich ramponieren.

Außerdem könnten Fairport 2007 ein wenig mehr "elektrischen Druck" vertragen! Während Maaaaaaaaaaaaaaaaartin Allcock noch Full Time Member war, hatten sie den - heute leider nicht mehr! Für mich muss ein Stück wie Matty Groves z. B. ordentlich rocken!

Aber wie dem auch sei - das war mit Sicherheit mal wieder das beste Wochenende was in diesem Jahr verbringen konnte und mehr Spaß kann man sich gar nicht vorstellen.

Ich hoffe, daß ich es in den nächsten Jahren nocheinmal schaffe zurückzukehren........

It all comes round again,
J.
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King Heath
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Beitrag von King Heath »

Happy New Year!

Offensichtlich hatte jemand im Merchandising die gleiche Idee, die meine Posse und ich schon seit Jahren vertreten: Für uns beginnt das neue Jahr nicht am 1. Januar sondern am Montag nach Cropredy. Und so konnte wer wollte in diesem Jahr einen Kalender käuflich erwerben, der das Jahr von Festivalwochenende zu Festivalwochenende anzeigt. Ich habe mein Geld lieber für Cider ausgegeben.

Mein übrig gebliebenes Ticket habe ich über das TalkAwhile Forum verscheuert – hier wollte es ja niemand haben. Über eBay hätte ich wohl locker den dreifachen Preis bekommen, aber ich bin ein netter Mensch und Gier gehört nicht zu meinen schlechten Eigenschaften (es sei denn, es geht um Cider) und so ging es zum Einkaufspreis an einen Verzweifelten.

Obwohl Cropredy ohne Zweifel immer noch das beste Festival ist, das ich je mit meiner Anwesenheit belästigt habe, bleibt doch festzustellen, dass die lockeren Tage des Festivals vorbei sind. Trafen wir uns früher irgendwann zwischen 11.00 und 14.00 Uhr in Wardington und begossen unser Wiedersehen mit Cider bzw. dem Getränk jedermanns/frau (soviel Zeit muss sein) Wahl, so ist nun schon seit ein paar Jahren der Zeitpunkt unseres Treffens auf 8.30 Uhr verlegt worden. Zu dieser nachtschlafenen Zeit ist der Pub noch nicht geöffnet, die reizende Landlady – geweckt durch unser lautes Geschnatter – hat uns aber immerhin die Toiletten zugänglich gemacht. Wir möchten gerne auf unserem bevorzugten Feld lagern, auf dem wir uns vor vielen, vielen Jahren zum ersten Mal trafen und derartige Gewohnheiten legt man nicht ab.

Nach stabsmäßigem Aufbau des Camps wird erst einmal Bier gefasst (Cider für mich). Danach erkunden des Einsatzgebietes, d.h. vor allem des Cricketfields. Könnte sich ja jemand auf dem Crease verstecken. Dann wieder Bier fassen (diesmal Old Hooky für mich). Hier stößt gewohnheitsgemäß auch ein weiterer Teil unserer erweiterten Posse in Form eines gigantischen Finnen namens R2D2 (you figure it out) und seiner besseren irischen Hälfte zu uns. Also noch ’ne Runde Old Hooky. Ist auch diese Runde, wo sie hin gehört, ist es Zeit zum Aufbruch. Da wir aber nicht auf der Flucht sind, holen wir in der Regel noch eine Runde Old Hooky bzw. zwei. Gut gestärkt geht es zurück ins Basislager zum Curry fassen. Diesmal hatte unsere hochgeschätzte Warmmamsel Cal (Vegetarier weglesen!) eins mit Huhn und eins mit Rind und beide (Vegetarier wieder hinkucken) mit vielen feinen indischen Gewürzen gezaubert. Lamm (ihr Klassiker) konnte sie nicht bekommen bzw. war ihr zu teuer. Da müssen wir noch viel Bewusstseinsarbeit leisten.

Nachdem der Verdauung mit Bier (Cider für mich) auf die Sprünge geholfen ward, wird die Ausrüstung (Campingstühle, Kühltaschen mit Bier – Cider für mich) zusammen gestellt, dann Aufbruch ins Feld… äh, sorry, das war wohl mehr mein Großvater, also Aufbruch aufs Feld. Platz gesucht (immer in Sichtweite der Bar – Cider für mich – und dennoch in akzeptabler Entfernung zur Bühne). Von diesem zweiten Basislager werden dann Exkursionen gestartet. Die meisten zur Bar. Mein Fastschwiegeronkel und ich haben uns aber auch zur Bühne vorgearbeitet und jetzt geht es los:

Ich muss gestehen dass ich mit den meisten jungen Folk Acts nicht viel anfangen kann und so ging es mir auch mit Kerfuffle (yeah I know). Einiges war groß, anderes nicht so sehr. Aber Phil Cunninghams leitende Hand war deutlich zu hören. Ich mag die traditionelle Musik sehr. Und Singer/Songwriter auch. Beim Mixen (nicht so sehr bei Chris Leslie, aber das ist eine andere Geschichte) habe ich so meine Schwierigkeiten.

Wishbone Ash waren fantastisch. Mein Fastschwiegeronkel nervte die Posse für den Rest des Wochenendes mit der Bemerkung, dass Wishbone Ash alleine den Eintritt wert waren und wer jemals seiner Plattensammlung ansichtig wurde, weiß was das heißt. Ich muss ihm übrigens zustimmen. Schon letztes Jahr in Burg Herzberg hat mir Andy Powell und Mannschaft viel Spaß gemacht. Schön zu wissen, dass das keine Eintagsfliege war.

Seth Lakeman ist mir nur als sanftes und ziemlich langweiliges Folkgeflüster in verschwommener Erinnerung. Um ehrlich zu sein, ich kann mich an ihn so gut wie gar nicht erinnern und wenn Erinnerungsbrocken hochflocken, dann Bemerkungen meiner Posse, er möge seine Bemühungen einstellen. Aber sicher bin ich mir nicht. War er wirklich da?

Jools Holland. Hierzulande fast unbekannt. Ein Gigant. Selbst mit Erkältung. Und sein Rhythm and Blues Orchestra. Eine Erleuchtung. Bläsersätze in Präzision mal eben dahin geworfen. Dazu Ruby Turner und Lulu. Hierzulande ebenfalls fast unbekannt. Lulu ist so eine Art jung gebliebene Katharina Valente mit R’n’B Schmackes. War jedenfalls fantastisch. Mein Fastschwiegerneffe (17 Jahre und Heavymetallist mit Gig in Peterborough Ende des Monats – kann mich gerade nicht an den Namen der Band erinnern, wahrscheinlich irgendwas mit Death, War, weiß der Geier) hat sein hart eingestecktes Taschengeld für eine Jools Holland spielt mit Tom Jones CD auf den Tisch des CD Zeltes gelegt – muss ich mehr sagen? Ich habe allerdings mit seinen CDs nie so viel anfangen können. Aber live ist der Mann und seine Combo der Knaller.

Nach Sonnenuntergang wurde es empfindlich kalt. Hier meine Theorie (hat nix mit Klimawechsel zu tun): Der Boden war mit Wasser gesättigt. Den ganzen Tag scheint nun die Sonne auf den Boden und erwärmt letzteren. Dann geht die Sonne unter und der erhitzte Boden gibt weiter die Feuchtigkeit ab. Da die wärmenden Strahlen der Sonne fehlen wird nun die feuchtigkeitsgesättigte Luft über dem Boden empfindlich kalt. Haben wir hier irgendwelche Physiker, die meine in ciderumnebeltem Hirn entstandene Theorie bestätigen können? Wäre schön. Nobelpreisnominierung erwarte ich nicht.

Auf zum Freitag. Die ersten Acts ziehen gewohnheitsgemäß an mir vorbei, vor allem weil ich mich meistens an der Bar aufhalte. Da die Sonne wieder brannte, musste ich mich für eine Weile setzten und da waren gerade Mad Agnes auf der Bühne. Wer’s mag. Ich mag’s nicht. Wenn es etwas schlimmeres gibt als Fock Music, dann Amis, die á la back-to-the-roots Fock Music verbrechen und das Publikum zum Hüpfen auffordern. Und so begab ich mich wieder zur Bar. Dies hatte zur Folge, dass ich auch die nächsten Bands mehr oder weniger an mir vorbeifließen ließ. Bei Viva Santana habe ich ein Nickerchen gehalten, das war angenehm. Ich habe schon so manche Santana Cover Band gehört (die beste ca. 1979 im “Z“ in Hamburg) und diese war par mit dem Rest. Aber angenehm, wenn man die Augen schließt und die Seele baumeln lässt – das klingt jetzt aber scheiße, das mit der baumelnden Seele meine ich.

Für Show of Hands war ich dann wieder wach. Hier haben wir einen Fall von Fock Music den ich mag. Und nette Erinnerungen an den Folk Club in Nettlebed und an einen Open Air Gig im MAC (Midlands Art Center) in Birmingham vor ein paar Jahren. Der vielleicht beste Auftritt, den Phil Beer und Steve Knightley in meinen Augen hatten, war der bei Swarbaid II. Statt auf der Bühne den Dicken zu geben, haben sie im Foyer der Symphony Hall gespielt, den Gitarrenkoffer geöffnet vor sich, um auf diese Weise Knete für Swarbricks bevorstehenden Operationen zu sammeln. Das war großartig.

Mit Show of Hands verhält es sich übrigens ähnlich wie mit Getränken oder anderen Dingen, die man aus dem Urlaub mit nachhause nimmt: In ihrem eigenen Land klingen (oder schmecken) sie großartig, ist man wieder zuhause, passt es irgendwie nicht. Ich glaube, dass die beiden das wissen und deshalb Hierzulande nicht auftreten. Zudem haben sie genug damit zu tun, kreuz und quer durch England zu touren.

Es nahte der nächste Höhepunkt in Form der Liege & Lief Besetzung (minus Sandy Denny, plus Chris While). Olle Swarbrick auf der Bühne STEHEN zu sehen, war schon schön. Richard Thompsons Gitarre perlte überirdisch und der Rest war auch nicht schlecht. Wenn man die Augen schließt, dann klingt Chris While sehr nach Sandy Denny. Setlist: siehe Liege & Lief. Als Ashley Hutchings ankündigte, dass es keine Zugabe geben würde, da man nur und nur Liege & Lief spielen würde, schossen aus so mancher Kehle die Worte: “And what about the bonus tracks?“ Hamwa, aber so was von.
Whistling Catfish hat geschrieben:Danach fiel für mich der folgende Gig von der von einigen Damen und Herren hier doch stark verehrten Richard Thompson Band dramatisch ab!
… ich fand die RTB Band regelrecht langweilig! Fast so langweilig wie Eric Clapton....
Das erklärt einiges. Mein Beileid.

Leider fiel beim ersten Song “Needle And Thread“ Richards Mikrofon aus und es hatte zunächst fast den Anschein, dass er den Text vergessen hatte. Ich war zu weit von der Bühne entfernt, um ihn vernünftig sehen zu können. Aber da, wo ich stand, war der Sound von erster Güte. Nach dem Auftritt gab es sogar von erklärten Thompson-nicht-mögern ungläubiges Kopfschütteln über dessen Meisterschaft und die Dame, die das Festival viele Jahre organisiert hat, ließ am nächsten Tag an der Bar verlauten, Richard Thompson wäre/hätte “no competition“.

An dieser Stelle muss ich mich einmal mehr über die Dummheit, ja geradezu Unfähigkeit, der großen Plattenfirmen wundern. Von Liege & Lief erscheint demnächst eine 2-CD Deluxe Edition und von Richard & Linda Thompson ein Konzert von 1975. Gab es eine davon auf dem Festival zu kaufen? Nein. Die Dinger wären weggegangen, wie geschnitten Brot.

Der Samstag begann gewohnheitsgemäß mit Richard Digance. An dieser Stelle frage ich, wie schon vor einem Jahr, die hier anwesenden nochmals, ob nicht irgendjemand eine vernünftige Version des Tull Auftritts in der Richard Digance Show von 1980 hat? Niemand? Tragisch.

Kommen wir zu einem weiteren Höhepunkt des Festivals: The Strawbs. Abgefahren, verschroben, proggig, was man möchte. Die alten Herren haben mich schlicht umgehauen. David Cousins’ Stimme changiert zwischen Alex Harvey und Captain Beefheart um dann fast engelsgleich… aber nein, das ist Unfug. Einfach nur geil. Reinhören!

Fairport kamen diesmal Genesis mäßig daher, mit Großbildleinwand, Weihnachtsbeleuchtung und zwei Schlagzeugen. Glücklicherweise waren diese nicht von Phil C. und Chester T. (nichts gegen Letzteren) besetzt, sondern von Gerry Conway und Dave Mattacks, also zwei Ex-Tullies. Da das ganze gefilmt wurde, erspare ich mir und Euch weitere Worte. Warten wir auf die DVD.

Nicht mehr ganz ein Jahr…

KH
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Ulla
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Beitrag von Ulla »

Nun bin ich also auch wieder aus dem Königreich heimgekehrt und muss sagen: Dieses Cropredy fand ich wieder mal grandios.

Für mich fing es schon in der Woche vor dem Festival mit der Arbeit bei den Warm Ups an. Da der übliche Auftrittsort, das Mill Theatre in Banbury, den Fluten zum Opfer gefallen war, fanden die Gigs diesmal im Social Club in Woodford Halse statt. Das sind ca. 12 Meilen von Banbury.
Jeder wusste, dass die Konzerte verlegt werden mussten und es wurden Mitfahrgelegenheiten arrangiert.
Jeder war glücklich mit dem neuen Venue, bis auf einige dappische Amis. Sie kamen an und wollten von Fairport ihr Taxigeld zurück haben. Sie beschwerten sich massiv, dass die Mill nicht benutzbar war und konnten nicht verstehen, dass kein anderer Veranstaltungsort in gehbarer Nähe zu IHREM Hotel gefunden werden konnte. Dass es den nicht gibt und sie froh sein sollten, dass die Konzerte überhaupt stattfanden, nahmen sie nicht zur Kenntnis.

Der Sonntagabend war etwas langweilig, da nur das Programm der Wintertour ohne Überraschungen gespielt wurde.

Dann aber der Montag. Gäste waren: RT = Gott, Swarb, Jerry Donahue, Vikki Clayton, Maart.
Diese Kombination hat man schon häufiger gemeinsam musizieren sehen, aber an diesem Montag kam plötzlich eine unbeschreibliche Stimmung auf. Gänsehaut pur, stundenlang. Jeder sagte anschließend: Das war das beste Warm Up aller Zeiten.

Der Dienstag war ebenfalls großartig, diesmal ohne Gott.

Am Mittwoch spielte zunächst eine Folksängerin, deren Namen ich vergessen habe. Ich befand mich in der Minderheit, weil ich sie extrem langweilig fand. Anschließend standen Ashley Hutchings und seine Rainbow Chasers auf der Bühne. Netter Auftritt.
Dann aber kam Pentangle. Jaquie sang wie immer himmlich und das Konzert fand ich umwerfend gut.

Ich machte den Merchandise an allen Abenden, nur Ashley bestand wie immer daruf, seinen Kram selbst zu verkaufen. Er ist dabei nicht sonderlich gut organisiert, weiß nie, welche CD in welcher Box ist, hat kein Wechselgeld, usw. Zum krönenden Abschluss ließ er dann den Beutel mit der gesamten Kohle liegen. Ich steckte ihn ein und überreichte ihn am nächsten Tag. Ashley war so erleichtert, dass er doch tatsächlich ein Bier ausgab!!! Clive wollte es mir nicht glauben, als ich es ihm erzählte. Er meinte, ich sei wohl der einzige Mensch auf dem gesamten Feld, der jemals ein Bier von Ashley Hutchings spendiert bekommen hat. :lol:

Donnertstag = Cropredy
Wie üblich stand mein Zelt bereits seit Mittwoch hinter der Bühne.
Pünktlich eine halbe Stunde, bevor die Tore geöffnet wurden, eröffntete ich Bar und Festival mit einer kurzen Ansprache und einem lecker 6X(Bier).

Zu den einzelnen Acts fasse ich mich kurz:
Wishbone Ash fand ich ebenfalls überraschend gut
Seth Lakeman hat mir sehr gut gefallen
das Liege & Liefe Line Up brachte Tränen in meine Augen
Richard Thompson mit Band fand ich gnadenlos gut
Iain Matthews mit einigen Gästen fand ich durchwachsen
Fairport Convention mit der gewaltigen Bühnenshow haben mich total begeistert

Kleine Geschichten am Rande:
Clive kam erst am Samstagmorgen, da er am Vorabend mit seiner neuen Band "The Gathering" einen Gig hatte. Ich holte ihn am Eingang zum Feld ab und wir fuhren in Richtung Zelt. Dabei mussten wir aber an Debbie Bonhams Camper vorbei. Und blieben dort für mehrere Bierchen = Frühstück hängen. Klasse, die Frau. Ihre alte Mutter saß mit rosa Hütchen dabei und hörte sich all die merkwürdigen Geschichten kommentarlos an. Ist wohl einiges gewohnt, die Lady.

Am Freitagabend stand ich nichtsahnend an der Bar, als plötzlich von hinten eine Stimme kam: "Frau Hilger???" Oh nein, noch ein ehemaliger Schüler. Er war mit seiner süßen Freundin da. Sie hatten mich am Nachmittag schon mal gesehen und gezweifelt, ob ich es wirklich sein könnte (dieser Ehemalige kennt mich nicht so gut). Ihr könnt euch die Überraschung vorstellen, als ich ihn mit einigen Freunden von mir bekannt machte ( Peggy, Simon Nicol, Steve Gibbons, Maart Allcock, ...)

Wie immer war ich glücklich, all die vielen Freunde zu treffen. Es stimmt schon, dass Cropredy weniger ein Festival, als eine große Familienfeier ist.
Manni, unser Cropredy Virgin, genoss die Atmosphäre sichtlich und ich bin überzeugt, dass auch er nun den Virus hat und nächstes Jahr mit mir auf dem gleichen Grashalm sitzen wird :wink:

Viele Fotos und Berichte findet man auf http://www.talkawhile.co.uk
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Beitrag von Ulla »

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Beitrag von Ulla »

Und hier noch ein ganz ausführlicher Bericht in Englisch:
http://www.derbyshiretimes.co.uk/times- ... 3160109.jp
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Beitrag von Whistling Catfish »

Hi,

da ich gestern ein längeres Telefonat mit meiner liebsten Oberstudienrätin von allen hatte und sie mich auf charmante Art und Weise überredete doch wieder zu ernsthafte Überlegungen anzustrengen, einen Cropredy Besuch 2008 einzuplanen, habe ich mir heute - zur weiteren Motivation nocheinmal diesen Thread durchgelesen. Und dabei ist mir folgender Satz aufgefallen:
King Heath hat geschrieben:Seth Lakeman ist mir nur als sanftes und ziemlich langweiliges Folkgeflüster in verschwommener Erinnerung. Um ehrlich zu sein, ich kann mich an ihn so gut wie gar nicht erinnern und wenn Erinnerungsbrocken hochflocken, dann Bemerkungen meiner Posse, er möge seine Bemühungen einstellen.
Ähem.....also sanftes und langweiliges Folkgeflüster würde ich das:

http://www.youtube.com/watch?v=lcZMSmi4OOc

nicht nennen. Ich würde das eher als "pure talent" und "aufregend" bezeichnen! Klar ist das Folk. Aber viel innovativer und jugendlicher geht dieses Genre nicht! Der Junge hat das Zeug zum Megastar wenn ihr mich fragt! Den möchte ich mal mit der schlagkräftigen Band im Rücken hören........ :shock:

Hier zum Vergleich auch nocheinmal der selbe Track in der Studioversion als schickes Promovideo.....mit einem flüsternden Intro...zugegeben! :wink:

http://www.youtube.com/watch?v=gw6dPKor ... re=related

Viele Grüße,
J.
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King Heath
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Beitrag von King Heath »

Das mag alles so sein, nur erinnern kann ich mich immer noch nicht.

Aber wenn es Dir denn so gut gefallen hat, dann mach' doch heute Abend um 23.40 Uhr MESZ mal BBC 1 West Midlands an. Da spielt Seth Lakeman mit einer Rap Combo aus Birmingham.

KH
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