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Mike Millard Tull Recordings

Verfasst: Mo Mai 11, 2020 5:20 pm
von Marengo
Hier ist ja schon einmal etwas gepostet worden zu der Mike Millard Aufnahme von 1977 aus LA:

viewtopic.php?f=14&t=7722

Da es mehr "Millards" gibt, möchte ich den gegenwärtigen Stand der Forschung einmal wie folgt zusammen fassen:

Es gibt LA 77 von einer ersten Cassettenkopie und seit kurzem auch LA 75 vom Master:

https://www.youtube.com/watch?v=iuNEldxDtaU

Beide Aufnahmen oder genauer gesagt Überspielungen sind den Hype, der um die "Lost Millard Masters" gemacht wird, m.E. nicht wert. LA 77 ist allerdings, um nicht falsch verstanden zu werden, eine klasse Aufnahme. Absolut toller Frequenzgang für die Zeit. Das Master gilt als verschollen. Millard hat seinerzeit mit AKG 451E Mikrofonen und einem Nakamichi 550 Cassettenrecorder mit Dolby aufgenommen. Was die Jungs aus Amiland quasi als Nachlassverwalter veröffentlicht haben, rauscht leider wie ein Wasserfall. Also (hört man auch an den unkonturierten Höhen) ohne Dolby kopiert und dann auch nicht in der Nachbearbeitung entrauscht. Wie Millard diese Kopie hergestellt hat, weiß ich nicht. Schlimmstenfalls hat er schon zweimal ohne Dolby kopiert. Sehr schade, das ist für mich störendes Rauschen, über das ich nicht hinweghören kann. Vielleicht "remastert" es mal jemand gescheit. Die Aufnahme hätte es wahrlich verdient.

LA 75 ist mit anderem (schlechterem), aber immer noch ganz gutem Equipment gemacht uns soll von Millard selbst als "poor" bezeichnet worden sein. Wie wahr. Ich habe allerdings auch die Digitalisierung in Verdacht, zu dem besch....eidenen Gesamteindruck beizutragen. Die Höhen (ich hab's als Flac) sind nur noch ein hochfrequenter phasenverdrehter Datenmüll. Die Stimme klingt allerdings gut. Abgesehen davon, dass Reihe 3 Mitte damals nicht der Platz zum Aufnehmen war, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Originalaufnahme solche artifiziellen Höhen hat, bei denen man rein gar nichts mehr unterscheiden kann. Da hat jemand, dem die Aufnahme zu dumpf war, wohl nachgeholfen. Ich habe genug Master hier aus der Zeit von Stormwatch bis Breitschwert liegen, die ich mit einem Sony Professional mit Dolby gemacht habe. Klar ist das problematisch, wenn man nach 40 oder mehr Jahren solche Tapes digitalisiert. Der Höhenverlust bei alten Cassetten ist schon enorm, aber im Regelfall bringt es nichts, eine mit Dolby aufgenommene Cassette ohne Dolby abzuspielen. Da gibt's andere Kniffe. Wenn man's aber so macht, muß man schon ein wenig entrauschen. Andere "Millards" hingegen sind richtig klasse (z.B. Bob Dylan von 78/79). Der Mann hatte schon was drauf. Vielleicht kommt im Laufe der Zeit noch mehr von Tull, Stormwatch und A fände ich persönlich schön.

Fazit: 2 historische Tull-Aufnahmen, die so ihre Macken haben. LA 75 ist abgesehen davon ganz interessant, da Ian sich nach TAAB ein Wortgefecht mit den Fotografen wegen der Blitzlicht-Problematik liefert und man an den Publikumsreaktionen gut nachvollziehen kann, was für eine fast beängstigend große Nummer Tull damals war...

Re: Mike Millard Tull Recordings

Verfasst: Fr Mai 15, 2020 12:02 pm
von Laufi
Ich habe mich vor ein paar Wochen oder Monaten -ob der ganzen neu aufgetauchten Aufnahmen- mal in 'Mike Millard' eingelesen - das ist genrell schon ziemlich faszinierend (gibt irgendwo nen ganz guten Film bei Youtube).

Re: Mike Millard Tull Recordings

Verfasst: Fr Mai 15, 2020 3:34 pm
von Marengo

Re: Mike Millard Tull Recordings

Verfasst: Fr Mai 15, 2020 3:47 pm
von Laufi
Yep, das meinte ich. Sehenswert!