Album Analyse Under Wraps

Allgemeine Diskussion über Jethro Tull, Neuveröffentlichungen, etc. / General discussion about Jethro Tull, releases, etc.

Moderator: King Heath

King Heath
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Beitrag von King Heath »

Ulla hat geschrieben:Zunächst mal sei gesagt, dass mich die Lektüre eurer Beiträge dazu bringt, heute noch mal die "Under Wraps" zu hören, ...
Ging mir ähnlich. Vorgestern war’s, da nahm ich mir meine Remastered Edition von Unterm Straps vor. Mann ey, die wummert was. Musste als erstes mal die Loudness rausnehmen, weil die Bässe ballerten, dass man dachte, Donner hört Techno. So richtig intensiv zugehört habe ich dann aber nicht lange, weil meine derzeitige Lektüre spannender war, aber ich bin gut durchgekommen.

Der Zahn der Zeit hat für mich (gaaaanz subjektiv) nicht an der Scheibe genagt und ich finde sie immer noch gut. Sogar sehr gut. So gut jedenfalls, dass mir verschiedene Teile nicht aus dem Ohr wollen, z.B. Astronomy, das sich textlich sehr eignet die oben begonnene Diskussion über Objektivität gegenüber der Kunst und was der eine mag und der andere nicht auf den Punkt zu bringen:

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King Collins
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Carsten
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Beitrag von Carsten »

Natürlich ist Under Wraps knorke, wie der alte Berliner gerne sagt.

Mir ging es damals ähnlich wie mit Passion Play. Man fällt bei den ersten Hörproben relativ hart und auch nach Jahren ist Under Wraps nicht gerade für Kuschel-Rock oder für andere Wohlfühlmomente geeignet.

Auch als Hintergrundgedudel, um z.B. Klassenarbeiten zu korrigieren (ich bin kein Lehrer, Gott bewahre!), ist sie nicht das Richtige. Da würde ich auch Fairport oder ähnlich nettes Geschrammel bevorzugen.
Wenn man allerdings Spaß daran hat, sich die Kopfhörer überzustülpen, abzutauchen und quasi auf Unterwasserentdeckungsreise zu gehen, ist sie musikalisch ganz hervorragend geeignet (wie auch Passion Play).

Hör mal hier, was kommt da da auf einmal für ein Gitarrenfisch hinter der Koralle vor! Upps, da überholt mich ja ein witziger Keyboardsound von hinten. Und diese Vocalqualle da vorne hatte ich vorher gar nicht bemerkt.

Ich tauche da immer wieder gerne und jedesmal gibts neue lustige Fische zu entdecken, gerade weil's sich mal nicht nach WaldschratElfenBreitschwertPferdeKatzenMandolinenPlänkiplänk anhört, das gibt's von Tull genug und ist auch gut so. Ich mochte an Tull gerade, dass jede Platte wieder den "Huch!" Effekt hatte und nicht einem Markensound frönte wie in den letzten Jahrzehnten.

Viel Spaß noch beim Tauchkurs
Carsten
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Whistling Catfish
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Beitrag von Whistling Catfish »

Ulla hat geschrieben:Zunächst mal sei gesagt, dass mich die Lektüre eurer Beiträge dazu bringt, heute noch mal die "Under Wraps" zu hören, was ich bestimmt seit 12 Jahren nicht mehr getan habe.
Das ist ja mal wieder typisch.....da schreibe ich mir in dem Heftchen mit genau diesem Ziel die Finger wund und Frau Oberstudienrätin braucht erst aristokratischen Schlüsselreiz um sich der Platte nochmal anzunehmen.... :wink: :lol:

@woeller: Willkommen im Forum und "Danke" für's Lesen.... :)

Viele Grüße,
J.
I wish I was a Catfish, swimmin' in the deep blue sea....
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Dietmar
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Beitrag von Dietmar »

Carsten hat geschrieben:Hör mal hier, was kommt da da auf einmal für ein Gitarrenfisch hinter der Koralle vor! Upps, da überholt mich ja ein witziger Keyboardsound von hinten. Und diese Vocalqualle da vorne hatte ich vorher gar nicht bemerkt.

Ich tauche da immer wieder gerne und jedesmal gibts neue lustige Fische zu entdecken
:lol: :D
King Heath
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Beitrag von King Heath »

Carsten hat geschrieben: Viel Spaß noch beim Tauchkurs
Sehr reißend auf den Puunkt gebrascht, Monsieur Costeau. Fahren Sie fort, fort.

Kiemen Hatmer
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Carsten
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Beitrag von Carsten »

Merci Monsieur Poirot, darauf eine eisse Tasse Schokola, n'est pas?

Falls es nischt schon zur Allgemeinbildung geört:
"Ünder Wraps" ist das Lieblingsalbüm von M. Barre (mal abgesehen vom Fotoalbüm seiner Familie). Das ist ein Fakt und kein Waschmietel.

Und natürlisch auch von meiner Seite noch erzlischen Dank an Monsieur Poisson de Chat für seinen Article extraodinaire im Magazin Ferme de Gueux.

Bon soir
M. Dix Voitures
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Thomas G

Beitrag von Thomas G »

Einige haben geäußert, durch diesen Tread wieder zum Anhören des Werkes inspiriert worden zu sein. Darf man nachfragen, mit welchem Resultat, soweit noch nicht berichtet? Welche Aussagen haben denn inspiriert, und wurden diese bestätigt oder widerlegt?

Die Idee, auf amazon.de etwas Propaganda für Under Wraps zu machen, finde ich inzwischen wieder recht umsetzungswürdig, deswegen wäre so ein Feedback vielleicht ganz aufschlussreich.
mart
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Beitrag von mart »

Nachtrag zu Ullas Schockerlebnis: Soweit ich weiss trug die "nackte" Frau einen körperfarbenen Body (oder?).
King Heath
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Beitrag von King Heath »

mart hat geschrieben:Nachtrag zu Ullas Schockerlebnis: Soweit ich weiss trug die "nackte" Frau einen körperfarbenen Body (oder?).
Auch nach mehrmaligem Hören der CD kann ich das nicht bestätigen.

KH
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Ulla
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Beitrag von Ulla »

King Heath hat geschrieben:
mart hat geschrieben:Nachtrag zu Ullas Schockerlebnis: Soweit ich weiss trug die "nackte" Frau einen körperfarbenen Body (oder?).
Auch nach mehrmaligem Hören der CD kann ich das nicht bestätigen.

KH
LOL :lol: :D :o
Meet On The Ledge
Thomas G

Beitrag von Thomas G »

Ulla hat geschrieben:Zunächst mal sei gesagt, dass mich die Lektüre eurer Beiträge dazu bringt, heute noch mal die "Under Wraps" zu hören, was ich bestimmt seit 12 Jahren nicht mehr getan habe.
Und? Sag doch mal.
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Ulla
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Beitrag von Ulla »

Thomas G hat geschrieben:
Ulla hat geschrieben:Zunächst mal sei gesagt, dass mich die Lektüre eurer Beiträge dazu bringt, heute noch mal die "Under Wraps" zu hören, was ich bestimmt seit 12 Jahren nicht mehr getan habe.
Und? Sag doch mal.

Ähem....ja....also.... Ich hab die gar nicht auf CD, wie ich inzwischen feststellen musste :oops: Und einen Plattenspieler hab ich nicht mehr....also kauf ich mir jetzt mal die CD.... :roll:
Meet On The Ledge
Thomas G

Beitrag von Thomas G »

Ach so. :-) Ich habe noch ziemlich viele Sachen nur auf Vinyl und nicht auf CD und kaufte mir deshalb einen neuen Analogplayer (weil es für den alten keine Nadeln mehr gab), um das auf Festplatte digitalisieren und auf CD brennen zu können. Bei Tull habe ich davon allerdings Abstand genommen, weil die Remaster erschwinglich wurden.

Bei Under Wraps bin ich noch am Überlegen. Mit dem Klang der nicht remasterten CD - immerhin von 1984, als man die Aufnahmetechnik langsam im Griff hatte - bin ich eigentlich zufrieden, aber der Remaster soll ja doch deutlich anders klingen, wie hier zu lesen ist. Würden alle Besitzer beider CDs sagen, dass die remasterte besser klingt?

Die nicht remasterte Crest Of A Knave klingt für mich perfekt. Bei Dot Com dagegen wurde irgendetwas vergeigt im Studio, da würde ich in ein Remaster Hoffnungen setzen.

Da fällt mir ein, Ulla: Wenn ich richtig kombiniere, kannst Du Dich auf einen ganz neuen Tull-Track freuen, denn "General Crossing" gab es meines Wissens nie auf Vinyl! Wenn Du seinerzeit die Vinyl-Maxi von Lap Of Luxury nicht erstanden hast, müssten ja sogar auch Tundra, Astronomy und Automotive Engineering für Dich neu sein.
King Heath
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Beitrag von King Heath »

Thomas G hat geschrieben:Mit dem Klang der nicht remasterten CD - immerhin von 1984, als man die Aufnahmetechnik langsam im Griff hatte - bin ich eigentlich zufrieden, aber der Remaster soll ja doch deutlich anders klingen, wie hier zu lesen ist. Würden alle Besitzer beider CDs sagen, dass die remasterte besser klingt?
“Besser“ ist sehr subjektiv, aber “anders“ (nicht Thomas – obwohl das in die Zeit passen würde) klingt sie definitiv. Da werden Deine Ohren Augen machen.

Ich werde heute oder morgen noch mal ein Vergleichshören veranstalten, d.h. die alte CD von 1987 (Kaufdatum) werde ich in meinen Technics CD Spieler stopfen und die neue CD von 2005, die übrigens das komplette Cover besitzt und nicht die abgeschnittenen Kanten, wie sogar die Vinyl Ausgabe, werde ich in meinen Super Audio Denon DVD Spieler mit den goldenen Kabeln werfen. Nicht, dass Under Wraps mir als Super Audio vorliegt, aber dat Maschinchen hat auch ohne Super Duper einen geilen Klang. D.h. also, dass die Remaster, die sowieso schon viel klarer und mit mehr Bums im Bass kommt, noch klarer und bumsiger klingt, während die alte CD durch meinen (übrigens auch sehr guten) Technics CD Spieler relativ “normal“ klingen sollte.

Ich wage die These, dass mir nach Abwägen des Hin- und Widers, unter voller Berücksichtigung aller Aspekte, die für oder gegen das Remaster sprechen könnten, die alte Version besser gefallen wird, weil sie nämlich den Vorteil hat, dass sie die Künstlichkeit der Synthesizergeneration von 1983/84 etwas verdeckt respektive versteckt.

Ich werde Bericht erstatten.


Korrespondent Heath
Thomas G

Beitrag von Thomas G »

Danke für den Zwischenbericht. Bei aller unvermeidlichen Subjektivität scheinen die Unterschiede doch jedenfalls erheblich zu sein, so dass ich nun neugierig geworden bin und mir den Remaster irgendwann zulegen werde.

Wie ist das eigentlich mit Walk Into Light? Hat man die beim Remastern vergessen? Oder gab es da nicht mal eine Wiederveröffentlichung auf einem obskuren Label, hat also EMI vielleicht die Rechte verscherbelt und darf die gar nicht mehr remastern? Ich habe die als selbstgebastelte CD von der digitalisierten LP.
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