Tull in Schwerin 08.06.2005

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Dietmar
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Tull in Schwerin 08.06.2005

Beitrag von Dietmar »

Schweriner Volkszeitung hat geschrieben: Nicht zu alt für den Rock’n’Roll

Die Kultband Jethro Tull zündete in Schwerin ein Flötenrock-Feuerwerk

Schwerin • Die Freilichtbühne im Schlosspark zeigte sich am Mittwoch Abend von ihrer besten Seite. Unter strahlend blauem Himmel bot die britische Kultband Jethro Tull ein packendes Konzert-Programm aus mehr als 35 Jahren Band-Geschichte.

Als die Gruppe Ende der 60er- Jahre mit ihrer damals ungewöhnlichen Mischung aus Blues, Klassik, Jazz und Folk an den Start ging, hatte sie es schwer, bei den Rock-Fans Gehör zu finden.

Erst mit dem aggressiven Rock des Konzeptalbums "Aqualung" bot die Band jene scharfe Munition, die den Weg zum internationalen Erfolg öffnete. Viele Songs dieses Albums standen im Mittelpunkt der Live-Show.

Bandleader Ian Anderson ist alleiniger Texter, Arrangeur und Produzent der Band. Und als flötenspielender, immer in Bewegung befindlicher Sänger fungierte er auch in Schwerin als perfekter Show-Meister, der das Publikum zunehmend in seinen Bann zog.

Berühmte Gaukler-Pose

Während der Interpretation der instrumentalen Bach-Adaption Burreé zeigte sich Anderson in jener Pose, die ihn einst weltberühmt gemacht hatte: Auf einem Bein stehend spielte er die Flöte, agierte als Gaukler, der die Tradition der englischen Music Hall mit moderner Rock-Kultur verbindet, ohne dass es peinlich wirkt.

Wenig später strickte Ian Anderson dann kräftig an einem jener alten Mythen, der die Band bis heute auch für junge Fans überaus interessant macht: "Anfang der 70er-Jahre traf ich einen zwölfjährigen hochbegabten Jungen, der mir regelmäßig Songtexte zuschickte. Gerald Bostock ist heute 41 Jahre alt. Hier ist sein Lied", leitete Anderson das Stück "Thick As A Brick" (dt. Dumm wie Bohnenstroh) ein. Tatsächlich war die Kurzversion des im Original über 43 Minuten langen Werkes ein früher Höhepunkt des zweistündigen Konzertes.

In Wahrheit hat der Flötenmeister und geniale Phantast Anderson das frühreife Wunderkind Bostock natürlich nie getroffen. Es ist eine Erfindung, um seine Fans hinters Licht zu führen.

Der Atem der Lokomotive

Auch wenn im Publikum die 40-Plus-Generation überwog – der Band gelingt es noch immer, auch junge Fans zu begeistern. So standen in Schwerin mit Marko und Tim zwei 18-Jährige in der ersten Reihe. Sie hatten die Gruppe in einem TV-Live-Konzert im Silvester-Programms auf 3sat entdeckt. "Diese Show übertrifft alles, was wir bisher erlebt haben", schwärmten die beiden.

Das überbordende Finale begann mit der bekanntesten Textzeile im Katalog der britischen Kult-Band: "Im keuchenden Wahnsinn des Lokomotivenatems rennt der ewige Verlierer kopfüber in den Tod" – "Locomotive Breath" ist unbestritten der weltweit populärste Titel von Jethro Tull. Mit dem kritischen Song über die Schattenseiten der Zivilisation verabschiedete sich eine Band, die es in puncto Spielfreude und Eloquenz mit jedem der neuen Rock-Helden aufnehmen kann. "To Old For Rock’n’Roll? Too Young To Die?"– Andersons berühmt-berüchtigte Songzeile dürfte auf Jethro Tull bis auf weiteres nicht anwendbar sein.

Uli Grunert
Na dann werd' ich mich jetzt mal los machen und mir in Fishtown mein eigenes Urteil bilden ..... stay tuned :wink:
Nicht der Ian
Beiträge: 1269
Registriert: Mo Sep 27, 2004 10:14 am

Beitrag von Nicht der Ian »

Schaun mer mal, würd Kaiser Franz sagen!
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