Für alle Interessierte läßt sich hier ein Ausschnitt mithören
http://www.bbc.co.uk/radio2/events/davi ... ndex.shtml
Es war zwar teuer, 65 € in der 4. Etage des Konzerthauses zu Dortmund mit Sichtbehinderung (Pink Floyd 1977 gerad mal 19 DM), dafür hat es mich in allen Belangen zufriedengestellt - man kann auch sagen: befriedigt - und es waren äußerst kurzweilige zweidreiviertel Stunden.
Ein Gefühl, was mir bei so manchen Bands in der Vergangenheit abhanden gekommen war, wenn ihr wißt, wen ich im Speziellen meine! Da denkt man seit Jahren nach zwei Stunden Konzert: ok, das wars mal wieder! Nur muß man mal in aller Deutlichkeit feststellen, hat ER sich selbst demontiert. Parallelen waren dagegen im Outfit vorhanden. David Gilmour, nachträglich noch Glückwunsch zum sechzigsten am 6.3. hatte eine schwarze ausgebeulte Hose an und trug dazu ein schwarzes T-Shirt, was den Bauch- und Brustansatz nicht kaschieren konnte. Mit seinen schütteren weißen Haaren stand David jedoch in gewohnter Stellung am Mikrophon.
Das Konzert bestand aus zwei Teilen. Im ersten Teil von 20 bis 21 Uhr hat er seine neue CD "On an Island" im unverkennbaren Pink Floyd-Sound vorgestellt und blies bei Red Sky sogar Saxophon. Mein Urteil: kaufenswert.
Nach der Pause ließ er es aber mit "some Oldies" im wahrsten Sinne des Wortes krachen und hat damit den ersten Teil noch in den Schatten gestellt. Nun bin ich nicht der Typ Fan, der im Stil von Ewald Lienen mit Filzschreiber und Notizblock die Setlist mitschreibt, insofern kann ich es nur bruchstückhaft wiedergeben.
Es fing an mit Shine On You Crazy Diamond. Nach dem Intro sang er die erste Strophe solo und hat sich nur auf seiner Fender begleitet. Weitere Stücke waren dann - gedanklich rekonstruiert - Echoes, Breathe, Time, High Hopes, Wish You Were Here, Comfortably Numb. Vom Sound hörte es sich an, als hätten die kompletten Pink Floyd auf der Bühne gestanden. Angeblich soll Richard Wright an den Keyboards gesessen haben, was ich allerdings wegen des ungünstigen Sitzplatzes nicht sehen konnte. Alles in allem perfekt. Die Bühne war zwar lichtmäßig nicht so bombastisch ausgestattet wie gewohnt. Über der Bühne hingen so ca. 20 Spots, seitlich schätzungsweise je 8 und noch ein paar Stageblinders. Aber was damit an Lightshow und Stimmungen produziert wurde ..... Kein Vergleich zu sparsamen Schotten namens ... ........! Gegenüber diesem Konzert verblasst Tull oder mit anderen Vergleichen: David Gilmour war gestern Champions League vom Feinsten, Tull in der jetzigen Form allerhöchsten Regionalliga, auch wenn demnächst wütende Proteste kommen. Schade, daß für David Gilmour Pink Floyd ad acta ist oder enough is enough.
Ein Vorkommnis während des Konzerts, was von vielen unbemerkt blieb. Das Konzerthaus ist eigentlich für philharmonische Konzert oder ähnlichem (16.3. tritt Vicky Leandros auf) ausgelegt. Gestern war wohl zum ersten Mal der Konzertsaal mit Trockeneis geflutet worden. Dieses muß wohl die Feuermelder im Gebäude ausgelöst haben, war allerdings im Saal nicht zu hören. Es dauerte mehrere Minuten, um die Dinger abzustellen. Nur in der Zeit ließ man die Leute nicht mehr in den Saal hinein, um dort nicht eine Panik auszulösen. Daher durfte meine mich begleitende Ehefrau und kurz vorher austretend das Konzertende nur von außen miterleben. Frage an die hier anwesenden Profis: wird sowas nicht vorher mit der Feuerwehr gecheckt, das mit dem Trockeneis und den Feuermeldern?