Jethro Tull in der Kemptener Big Box 18.07.2008

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Francis21
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Registriert: Mo Aug 14, 2006 6:08 pm

Jethro Tull in der Kemptener Big Box 18.07.2008

Beitrag von Francis21 »

Helloho....Spielwitz wie eh und je
JethroTull Die seit 40 Jahren bestehende britische Rock-Gruppe legt in der Kemptener Big Box ein fantastisches Konzert hin
Von Stefan Binzer | Kempten Seit 40 Jahren wird Bandleader Ian Anderson immer wieder gefragt: Warum hat er seine Rock-Gruppe Jethro Tull ausgerechnet nach einem britischen Landwirt benannt, der im 18. Jahrhundert ein Buch über die Ackerbewirtschaftung mit Pferdekraft schrieb und die Sämaschine erfand? Die Frage ist auch in Kempten nach dem fantastischen Konzert in der Big Box unvermeidlich.
Ian Anderson wäre aber nicht der bekannt selbstironische Musiker, würde er eine vernünftige Antwort geben. Der gebürtige Schotte rollt vielmehr theatralisch mit den Augen, wie er es auch auf der Bühne öfter tut, lästert genüsslich über die Journalisten, die immer das Gleiche wissen wollen, und meint dann grinsend: «Mensch, steht doch alles auf der Homepage».
Jethro Tull ist im Internet-Zeitalter angekommen. Man kann sich stundenlang durch diverse Seiten klicken, erfährt viel über die frühe Leidenschaft des Ian Anderson zur artgerechten Viehzucht und zum schonenden Ackerbau und kommt doch nicht ganz der Faszination auf die Spur, die diese außergewöhnliche Rock-Formation umgibt.

Charakteristisches Zungenflattern
Eine Erklärung bietet nur ein Live-Konzert wie jetzt in der Big Box, wo Jethro Tull vor rund 2000 Besuchern Spielwitz und Können zeigt, wie eh und je. Mit einer Ausnahme: Seit einem extremen Musikprojekt Mitte der 80er Jahre ist Andersons Stimme geschädigt. Er kommt nicht mehr ganz hinauf in die hohen Passagen seiner Stücke, auch wenn sich sein ganzer Körper vor dem Mikrofon nach oben streckt. Aber einem bald 61-Jährigen verzeiht man, dass er nicht mehr trällert wie ein Zeisig. Dafür holt der Vollblutmusiker in seinem unnachahmlichen Stil alles aus der Querflöte heraus - mit dem für ihn so charakteristischen Zungenflattern oder ins Instrument hineingesprochenen Passagen bis hin zum Grunzen.
Seit 40 Jahren hat Anderson & Co. eine treue Fan-Gemeinde, und deren Allgäuer Fraktion feiert den genialen Querflötisten sowie seine Bandmitglieder (allen voran Solo-Gitarrist Martin Barre, der fast die ganzen 40 Jahre dabei ist) am Ende auch in Kempten mit Applaus im Stehen.
Zweieinhalb Stunden vorher zeigt Anderson, dass auch eine Musiker-Legende wie er ein Herz für den Nachwuchs hat: Er kündigt höchstpersönlich die Vorgruppe Saori Jo an und spielt sogar ein Lied mit ihr. Dann zieht Jethro Tull alle seine bekannten Register aus den letzten 40 Jahren: «Living in the past», «Song for Jeffrey», Aqualung», «Dharma for one», «Heavy Horses», «Thick as a brick» und - fast als Parodie auf alternde Musikbands - «Too old to rocknroll: too young to die» (Zu alt für den Rock n Roll: zu jung für das Sterben).
Aber Jethro Tull lebt. Und wie! Immer wieder sagenhaft die Interpretation des «Bourrée» von Johann Sebastian Bach. Und zum Abschluss kann es nichts anderes geben, als das bekannteste Stück der Musikgruppe: «Locomotive breath». Klasse! Aber wo sind die Luftballons?
Gruss Francis
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strange avenue
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Beitrag von strange avenue »

Thanx Mr. Francis,

Tja, was soll man dazu sagen: 'Journalismus' doch hoffentlich nicht, oder? Und dafür kommen die da umsonst rein - und verdienen nebenbei ihre Semmeln?
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